SFTF #3 mit Birte Fulde vom Orion Versand

Shownotes

In der heutigen Folge "Signals From The Future" sprechen wir mit Birte Fulde vom Orion Versand. Birte ist Head Of Brand Marketing bei Orion und hat den Relaunch der Social-Media-Kanäle durchgeführt. Des Weiteren spricht sie über die Schwierigkeiten beim Werben mit Erotik-Artikeln und die Uneternehmens-Philosophie bei Orion.

Birte Fulde: https://www.linkedin.com/in/birte-fulde-aa1834170/

Orion Versand: https://www.linkedin.com/company/orionversand/

Waterkant Festival: https://www.waterkant.sh

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Man muss sehr viel Energie darauf verwenden, sich neu zu erfinden.

Und das gehört genauso zu Unternehmen, wie auch, glaube ich, jeder von uns persönlich merkt, dass gerade sehr viel passiert und wir nicht mehr die Vergangenheit einfach so weiterführen können.

Hi, Moin und herzlich willkommen zum Podcast Signals from the Future, einem Podcast vom Waterkant Festival, einer Initiative von Open Campus SH.

Hier sprechen wir über alles, was mit Zukunft zu tun hat.

Auf unserem jährlichen Festival kommen wir in Kontakt mit GründerInnen, Startups und Unternehmen aus der Region, aus Deutschland und weltweit.

Und hier wollen wir uns näher kennenlernen, nachfragen, wieso, weshalb und warum und über Ideen, Motivation und die Zukunft sprechen.

Ich bin Charly und heute zu Gast ist Birte Fulde.

Hi!

Hallo!

Vielen Dank für die Einladung!

Schön, dass du da bist, schön, dass du dir die Zeit nimmst.

Wir wollen mal damit starten, dich zu fragen, wer du überhaupt bist.

Ja, also meinen Namen habt ihr ja schon gehört.

Ich bin Birte Fulde.

Ich arbeite beim Orion Versand in Flensburg.

Genau, Orion Versand ist vielleicht für den einen oder anderen ein Begriff.

Wir handeln mit Erotik, Ware, mit Dessous, mit Sextoils, Vibratoren, alles, was die Lust ein bisschen stärker macht.

Und ich bin dafür zuständig für das Brand Marketing.

Das heißt, alles, was die Marke nach außen besser darstellt.

Okay, spannend.

Und wie bist du überhaupt bei Orion gelandet?

Also meine Vita ist ein bisschen kreuz und quer.

Ich bin Flensburgerin und bin nach dem Abitur nach München gegangen für zehn Jahre und habe dort eigentlich erst einmal Grafikdesign studiert.

Also wirklich was Fremdes zu dem, was ich jetzt heute mache.

Und hatte da aber auch schon eine eigene Agentur zusammen mit einer Kommilitonin während des Studiums aufgemacht.

Und dort haben wir natürlich alles gemacht.

Also wir haben sowohl eben Grafikdesign gemacht, als auch Konzepte geschrieben.

Und nach zehn Jahren dann München habe ich mir überlegt, ach, der hohe Norden ruft.

Ich möchte wieder zurück.

Ich möchte wieder ans Wasser.

Und bin dann wieder zurück nach Flensburg gekommen und habe dann aber auch erst einmal in der Agentur gearbeitet.

Und habe dort auch, dann fing es langsam an mit Social Media und ich habe Social Media Konzepte geschrieben.

Dann waren so die ersten Influencer, mit denen ich zusammengearbeitet habe.

Und dann war es, das war kurz vor meinem 40.

Geburtstag oder vielleicht war ich auch schon 40, dass ich dachte, wenn ich mich noch mal verändern möchte, dann ist jetzt eigentlich ein guter Zeitpunkt.

Ja, gesagt, getan.

Und zuerst habe ich freiberuflich für Orion gearbeitet.

Aber mein jetziger Chef und ich haben eigentlich ziemlich gut gematcht und hatten die gleichen Visionen.

Und dann habe ich angefangen, fest für Orion zu arbeiten.

Ja, krass.

Wahnsinn, da bist du ja einmal ans andere Ende von Deutschland gezogen, um dann doch wieder nach Hause zu kommen.

Schön irgendwie.

Ja, und magst du vielleicht noch ein bisschen was zu Orion erzählen?

Das ist ja, also sicherlich hier gerade in Schleswig-Holstein sagt einem das irgendwie was, weil man auch mal vielleicht irgendwie auf der Autobahn dran vorbeifährt oder so.

Da muss ich gerade so dran denken.

Ich weiß nicht genau, warum mir das in den Kopf kommt.

Aber ja, genau, das ist ja so ein mittelständisches Unternehmen hier aus Schleswig-Holstein.

Und genau, sag doch mal gerne noch ein paar Worte dazu für Leute.

Ja, sehr gerne.

Also erst mal grundsätzlich, was viele nicht wissen, es gibt ja einmal die Orion Läden, die man sicherlich auch aus dem Stadtbild irgendwo kennt.

Da liegt aber die Geschäftsführung in Bibertal.

Das ist in Hessen, also nicht hier in Flensburg.

Wir hier in Flensburg sind für einmal einen Großhandel zuständig, der geht weltweit, sind da auch einer der sehr großen Player.

Und für den Online-Shop in sechs Ländern.

Also dazu gehört Österreich, Schweiz, Deutschland und die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen.

Das ist eben hier in Flensburg.

Wir sind hier 300 Mitarbeitende mit einem Frauenanteil von 69 Prozent.

Finde ich immer wieder schön zu sagen.

Und diese Zahl hebe ich auch gerne vor.

Viele glauben immer übrigens, dass diese Zahl ausgedacht ist von uns, weil ha ha 69.

Ist es aber nicht.

Also wirklich, wir rechnen jedes Jahr nach und es kommt immer 69 raus.

Wir denken, das glaubt uns kein Mensch, dass das wirklich diese Zahl ist.

Ich glaube dir das.

Guna, glaubst du ihr das auch?

Wir glauben das.

Wir nicken beide.

Sehr schön.

Genau und hier in Flensburg haben wir nicht nur sehr große Lagerhallen.

Wir haben hier so ein Hochregallager, so voll professionell.

Und von hier aus wird auch versendet.

Wir haben hier unseren Kundenservice sitzen.

Das finde ich auch immer sehr wichtig, dass man weiß, wenn man sich mit uns unterhält, dann ist man auch in der Hauptzentrale drin und das in Deutschland und nicht irgendwo.

Und eigentlich versuchen wir wirklich alles bei uns im Haus zu machen.

Sei es jetzt als unsere eigene Werbeagentur, unsere eigenen ITler, unseren eigenen Programmierer, aber auch unsere eigenen Handwerker, Innen- und auch Reinigungskräfte oder auch die Kantine.

Die sind alle im Haus.

Schön, ja.

Ganz schön groß klingt das auch.

Also ich sagte eben mittelständisch, aber es klingt jetzt schon echt wirklich.

Also wir sind mittelständisch, aber natürlich ist es auch so.

Sobald man Lager hat, ist das natürlich auch Fläche, die da dran hängt.

Ja, das ist vielleicht, ja.

Und man muss auch sagen, also wer uns von der Autobahn sieht, denkt auch so, da fangen sie an und da hören sie erst auf.

Also das ist so ganz lang gezogen, was natürlich der Historie geschuldet ist.

Also wir haben angefangen, da waren wir noch relativ klein, also sehr bescheiden, hat unser Seniorchef angefangen, weil er sagte, ich möchte das erst mal alles ausprobieren und nicht gleich mich hoch verschulden.

Und hat das Gebäude auch so gebaut, dass man jederzeit zum einen anbauen kann, aber auch selbst das bestehende Gebäude hätte man unterteilen können.

Falls das nicht so gut klappt, hätte man nochmal Leute reinholen können.

Schlampe.

Ja, das ist vielleicht das, woran ich auch denke, dass wenn man nach Flensburg fährt, dass dann da so ein großes, nicht endendes Gebäude erscheint.

Genau.

Witzig.

Ja, vielen Dank für die Einführung in das Unternehmen.

Gerne.

Also in die Hintergründe.

Und wir haben dich ja heute eingeladen, auch um über den Relaunch zu sprechen, den ihr kürzlich mit Orion, den Social Media Relaunch, den ihr hattet.

Du warst ja in unserem Social Media Kurs von Edu, einem weiteren Projekt von Open Campus.

Da haben wir uns kennengelernt.

Ich fand das super spannend, was du da erzählt hast.

Ich habe mir da nie drüber Gedanken gemacht vorher.

Ich weiß nicht, wie das anderen Leuten so geht.

Aber natürlich ist Marketing in der Erotikbranche total schwierig, weil man ja einfach nicht werben darf.

Und auch der Kunde, die Kundin sich anders verhält auf den Feeds von Orion versandt oder so.

Darüber würde ich heute gerne noch mal ein bisschen mit dir quatschen, um die Leute daran teilhaben zu lassen, wie genial das dann noch ganz ist, wie ihr das so macht und wie schön das jetzt ist und wie das alles abläuft.

Wie funktioniert dein Marketing in der Erotikbranche?

Also ich muss dazu sagen, es ist wirklich so, dass alles, was es so an gängigen Marketingkonzepten da draußen gibt, immer wenn man zu OMR oder anderen großen Veranstaltern geht, dann kriegt man ja immer so was so, die 10 Learnings.

Damit können wir in den allermeisten Fällen nichts anfangen, weil wir es nicht adaptieren können.

Weil all das, was im normalen Markt möglich ist, ist bei uns eben nicht möglich.

Das hat Vor- und Nachteile.

Also die Nachteile sind ganz klar.

Wir können nicht das machen, was alle anderen machen.

Die Vorteile sind, dass wir unheimlich kreativ, glaube ich, arbeiten und versuchen immer irgendwie was herauszukitzeln, was eben nicht normal ist.

Das heißt, alle, die zum Beispiel bei uns lernen, Werkstudierende oder auch, die die Ausbildung zum E-Commercler bei uns machen, die lernen wirklich so grundlegende, kreative, neue Dinge, dass sie danach jeden Job machen können.

Also wer bei uns gelernt hat, kann danach, ja, alles andere kriegt man sowieso mit.

Ich zähle mal so ein paar Punkte auf, die bei uns so schwierig sind.

Ja, ja, gern.

Also wir fangen mal an mit dem, was du schon angesprochen hast, dass wir zum Beispiel auf Social Media keine Werbeanzeigen schalten dürfen.

Das hat damit zu tun, also und das ist nicht nur auf Social Media so, sondern auch zum Beispiel bei Google oder auch bei Bing werden wir nur eingeschränkt ausgespielt.

Das hat den Hintergrund und das wissen die wenigsten, dass es eine Initiative oder einen Gesetzentwurf in Amerika gibt, der nennt sich SESTA und FOSTA, der es Plattformen verbietet für sexuellen, sie nennt es Menschenhandel, zu werben.

Grundsätzlich sagen wir natürlich, also für Menschenhandel jeglicher Form sollte man nie werben, aber es ist so ein bisschen offen formuliert, so dass man eben gar nicht so genau weiß, was bedeutet das.

Ist jetzt schon jemand, der sich in Dessous freiwillig zeigt, ist das schon irgendwie sexueller Menschenhandel.

Deswegen sagen alle Plattformen, die ihren Sitz in Amerika haben, im Zweifel löschen wir lieber Dinge, als dass wir selber verklagt werden.

Was natürlich auch, klar, würden wir ja auch nicht anders machen.

Nun ja, klar.

So was, genau richtig, was aber für uns eben, das heißt also nicht nur für uns, sondern natürlich auch für andere Personen, die Aufklärung machen wollen, die eben auch Erotikartikel verkaufen wollen, dass wir immer am Abgrund uns balancieren, weil wir nicht nur keine Anzeigen schalten können, sondern es auch eben sein kann, dass unsere Accounts gesperrt werden.

Passiert das häufig?

Also, toi, toi, toi, ich weiß gar nicht, auf wie viel Holz ich jetzt gerade klopfen muss, weil das ist so für uns wirklich der absolute Worst Case.

Uns ist es noch nicht passiert.

Ich trau mich wirklich kaum, das auszusprechen, weil ich Angst habe.

Genau richtig.

Aber es ist schon vielen unserer Kunden passiert und auch anderen Leuten, die zum Beispiel im sexuellen Kontext Aufklärung betreiben oder auch eben Mitbewerbern.

Ja, krass.

Genau, so, also das ist eigentlich so unser größter Pain.

Das ist das, wo wir auch schlaflose Nächte haben und wo wir immer wieder versuchen, uns da lang zu manövrieren, dass wir bestimmte Worte nicht sagen, dass wir natürlich, also ganz klar, wir zeigen sowieso an unseren Artikeln nur die, die man auch als, ja, könnten auch ein Küchenutensil sein, die Dinge.

Aber ohne Spielzeug.

Ohne Spielzeug, genau.

Also das ist das, was wir dort zeigen, aber trotzdem wissen wir nie, was irgendwie passiert.

Und ist das dann wirklich so, dass ihr was postet und dann habt ihr jedes Mal Bammel oder habt ihr dann mittlerweile schon so eine Professionalität, dass ihr genau wisst, das geht, hier ist die Grenze, das wird nicht gesperrt oder ist da jedes Mal wieder diese Aufregung bei?

Es ist nun mal so, dass wir ja auch nicht, wir haben ja keine Richtlinien oder keine Liste mit Worten oder Dingen, die wir nicht dürfen.

Wenn wir uns sozusagen, wenn wir uns daran halten, dann werden wir nicht gesperrt.

Das gibt es eben nicht, sondern wir sind immer so Try and Error.

Hoffentlich wenig Error, mehr Try.

Und deswegen, wir wissen schon ungefähr Sachen, wo wir sagen, das müsste hinhauen.

Aber es wurden halt, wie gesagt, auch schon Mitbewerber wegen ganz, wegen viel weniger gesperrt, sodass wir da schon auch Angst haben.

Auch ein bisschen gehört da Glück dazu, dass man dann irgendwie gemeldet wird oder dass das irgendjemand...

Absolut.

Also das ist natürlich noch so die andere Sache, dass wir hoffen, dass, oder nee, andersrum, man kann natürlich davon ausgehen, wenn Kanäle öfter gemeldet werden, dass sie dann auch eher auf dem Kieker sind.

Aber jeder, der sich im Social Media Bereich aufhält, wird wissen, was es dort für Seiten gibt, die gemeldet werden und die nicht gelöscht werden.

Und das sind wirklich Seiten, die als allererstes gelöscht werden sollten, wo nicht nur Hassrede, sondern auch wirklich sehr explizite Inhalte in Richtung fast schon Porno geht.

Und die werden nicht gelöscht.

Deswegen ist es halt doch, ja, es ist einfach Roulettespiel.

Ja, ja, irgendwie schon.

Aber sag mal, wer ist denn überhaupt wir?

Du sprichst immer von wir.

Und du bist ja die Chefin der Marketingabteilung, wie du schon gesagt hast.

Wer gehört denn zu deinem Team?

Also erst mal zu meinem Team gehören sieben Leute.

Wir haben dort einmal unsere Social Media Managerinnen.

Die sind zuständig für die Social Media Accounts in den sechs Ländern.

Und Accounts sind halt vor allen Dingen Instagram, Facebook und TikTok.

Das sind so die Hauptaccounts.

Dann haben wir noch unseren Podcast, der auch wichtig ist.

Und wo wir zum Beispiel dort können wir sehr frei reden.

Das nutzen wir auch immer aus, weil dort können wir dann endlich mal erzählen, so wie es auch ist.

Und wir müssen nicht immer blöd umschreiben.

Wie heißt der Podcast?

Willkommen.

Und wo kann man den hören?

Den kann man überall hören, wo es Podcasts gibt.

Also einfach willkommen und dann noch Orion eingeben und dann findet ihr den.

Cool.

Dann haben wir noch Influencer Marketing.

Das ist für uns auch sehr, sehr wichtig, weil wir dadurch, dass wir eben so wenig werben können, ist das sozusagen unsere, das sind unsere Anzeigen, die wir schalten über die Influencer.

Und da sind wir auch schon sehr früh angefangen und auch sehr erfolgreich.

Und das bringt auch immer wieder viel Spaß.

Und es gehört auch noch Print dazu.

Auch das ist noch ein Bereich, da streiten sich ja immer die Geister, ist jetzt Print tot oder nicht?

Und ich glaube sehr fest an Print.

Jetzt bin ich aber auch, ich komme auch ein bisschen aus der Print-Richtung.

Deswegen hängt da auch immer noch mein Herz dran.

Aber ich glaube, man muss Print neu denken.

Das ist ganz wichtig.

Also man darf nicht davon ausgehen, so wie es früher immer war, sondern muss da ein bisschen moderner werden.

Man muss Mehrwert bieten.

Zum Beispiel ist unser Katalog, den bringen wir einmal im Jahr raus.

Der ist sehr umfassend, aber eben nicht nur ein Katalog, sondern auch ein Nachschlagewerk und auch ein Aufklärungsmagazin.

Und das muss man, glaube ich, bieten, sodass die Leute das gerne wieder rausholen.

Oder natürlich die Sache mit Programmatic Printing, also wirklich zu sagen, man hat eine Ansprache an die Kunden, die auf die Bedürfnisse zugeschnitten ist und nicht mit der Gießkanne irgendwie.

Was heißt das genau?

Programmatic Printing heißt, dass ich Kunden zum Beispiel Mailings zuschicke, die aufgrund von deren Journey passend sind.

Also passende Produkte für diese Person ist oder auch der Aussand passend ist.

Also dass man sagt, das ist jemand, der braucht öfter Mailings und nicht nur einmal im Jahr.

Und dann gibt es sicherlich Kunden, die nur einmal im Jahr ein Produkt brauchen.

Ja, spannend.

Also du hattest ja schon mehrfach jetzt erwähnt, dass ihr auch Aufklärung betreibt.

Und das ist auch tatsächlich so ein bisschen, also in der Vorbereitung auf dem Podcast war ich natürlich auf euren Accounts unterwegs.

Und das fand ich eben auch mega spannend.

Also nicht nur, dass durch diesen Relaunch das optisch sehr, sehr ansprechend ist mittlerweile.

Für meine Augen einfach.

Das fand ich eben super interessant, dass da wirklich dann bei Instagram zum Beispiel einfach so Posts sind mit irgendwie Dingen, die man vielleicht in der Schule hätte lernen sollen oder die vielleicht auch allgemein wissend sein könnten oder so.

Ja, warum ist das denn so ein Ding?

Also wo ist da der Hintergrund zu diesen Posts?

Genau, ich vergleiche das ja immer sehr, sehr gerne.

Alles, was mit Sexualität zu tun hat, vergleiche ich immer mit dem Kochen.

Vielleicht liegt das daran, dass ich auch so gerne koche, esse und genieße.

Und das finde ich, es gibt ja sehr viele Vergleiche.

Und es ist natürlich so, dass wenn wir, wenn man sagt, ich mag ja so gerne Spaghetti mit Tomatensoße essen, aber ich es nie gelernt habe, das zu kochen, dann stehe ich irgendwann vor dem Herd und weiß, und jeder sagt, hey, das ist total einfach.

Aber niemand hat es mir beigebracht.

Aber alle sagen, das muss man doch können.

Jeder kann Spaghetti mit Tomatensoße machen.

Und ich stehe vor dem Herd und habe noch nicht mal eine Ahnung, wie ich das Teil überhaupt anbekomme.

Und dann gibt es noch so tolle Tricks wie, hey, wenn du jetzt aber den und den Kochlöffel dafür benutzt, dann wird es noch besser.

Und ich denke mir, ja, aber ich weiß nicht, wie dieser verdammte Herd angeht.

Kann man besser Nudeln rühren mit diesem Löffel.

Nee, nee.

So und so ähnlich sehe ich das bei uns eben auch.

Wir müssen erst mal diese Aufklärungsarbeit machen, gerade auch bei Frauen, weil die Aufklärungsarbeit extremst hinterherhängt.

Die bestand ja bis vor Kurzem noch daraus, werdet nicht schwanger und so bekommt ihr ein Kind.

Also das war's. Und da müssen wir eben erst mal anfangen, überhaupt zu sagen, pass mal auf, so geht der Herd an.

Wenn du Nudeln kochen möchtest, dann brauchst du einen Topf und Nudeln.

Und all diese Dinge, damit man dann Spaß daran hat.

Und dann wird man auch nach und nach besser und findet noch mehr Gerichte und noch mehr Dinge, die einem Spaß bringen.

Und vielleicht merkt man, dass Nudeln mit Tomatensoße gar nicht das Leibgericht ist, sondern dass man Lasagne viel lieber möchte.

Aber das kann man eben erst wissen, wenn man von allem genascht hat.

Und deswegen machen wir diese Aufklärungsarbeit, um diese Möglichkeiten aufzuzeigen.

Das finde ich wirklich mega spannend und so naheliegend und doch so schlau, dass man da ja auch noch mal eine ganz andere Zielgruppe eventuell erreicht.

Vielleicht dann auch eher jüngere Leute, die irgendwie auf dem Account landen und sich dann mal einen Post einspeichern.

Die Leute kommentieren ja wahrscheinlich wenig bei euren Posts.

Richtig, das ist so ein bisschen die Problematik, die wir haben.

Dass trotz allem, egal wie gut unsere Arbeit ist, die Menschen immer noch Angst haben, dass irgendjemand mitbekommt, dass sie Sex haben.

Und dafür vielleicht auch noch irgendwelche Toys oder Ähnliches benutzen.

Das heißt, es ist natürlich eine der wichtigsten Fragen, die immer wieder, egal auf welchem Kanal zu uns kommt, versendet ihr diskret.

So, ja, tun wir.

Und das spiegelt so ein bisschen das Bild, wie es eben auch auf Social Media ist.

Bitte, bitte, ich möchte nicht darunter kommentieren, weil es könnte ja irgendjemand sehen, dass ich dem Orion-Kanal folge und da kommentiere.

Das meine ich halt, dass da sicherlich noch eine ganz große Scham in der Gesellschaft ist.

Total.

Also wirklich, das muss, und wir müssen das auch gewährleisten, dass überall, egal was ist, alles absolut diskret behandelt wird.

Und das machen wir auch.

Also da sehen wir uns so ein bisschen als Ärzte und Ärztinnen.

Aber das heißt eben auch, damit Instagram nicht denkt, was ist das für ein blöder Account?

Der haut hier andauernd irgendwelche Posts, Reels, etc. raus, aber kein Mensch reagiert darauf, müssen wir eben versuchen, Inhalte zu schaffen, wo die Leute sagen, ah, ich speichere mir den ab.

Weil dann haben wir immerhin eine Interaktion, die stattfindet und Instagram rankt das höher.

Ja, das fand ich eben so, das ist so naheliegend, wie schon gesagt, dass man dann halt sagt, okay, kommentieren geht nicht, liken auch irgendwie schwierig, dann sollen die Leute halt speichern.

Und bei mir hat das halt total funktioniert.

Also da waren sicherlich zwei, drei Faktenposts, wo ich dachte, oh, das merke ich mir mal.

Und der eine hatte beispielsweise was mit dem Stillen zu tun.

Und ja, so diese Verbindung, dass das dann ja auch, also das Orion-Versand dann auch eben das bedienen kann, das fand ich irgendwie so schlau, weil das natürlich alles irgendwie miteinander zusammenhängt.

Richtig, das ist eben auch die Aufklärung, hört ja nicht damit auf mit, nimm dieses Toy, das ist da und dafür, sondern das Ganze.

Also wir versuchen da wirklich, die Menschen komplett zu sehen.

Und auch die Menschen leben ja in irgendeiner Art von Beziehung, sei es eben, auch wenn sie Singles sind, leben sie auch in einer Beziehung mit sich selber, mit ihrem Körper.

Und das muss man auch immer wieder betrachten.

Und das sind Dinge, die einen rumtreiben.

Und Sexualität ist so ein wichtiger Punkt in unserem Leben.

Und der beginnt nicht erst im Schlafzimmer.

Die größte Problematik bei Paaren ist zum Beispiel, dass man außerhalb des Schlafzimmers schon nicht genügend Aufmerksamkeit sich gegenseitig schenkt.

Und dann kann niemand erwarten, dass man ins Schlafzimmer kommt und da explodiert das und beide fallen übereinander her und haben die Orgasmen ihres Lebens, wenn sie vorher noch nicht mal Hallo, Moin, Tschüss, ich liebe dich sagen können.

Ja, oder wie geht's dir?

Richtig.

Also nicht nur gut, sondern ernsthaft.

Ja, ja, mega spannend.

Also, ja, habe ich das schon ein paar Mal gesagt.

Genau.

Ja, Birte, ansonsten, morgen kommen wir euch besuchen.

Ja, darauf freue ich mich schon.

Wir haben unsere Unternehmensbesuche.

Wir freuen uns auch schon.

Wir sind schon ein bisschen aufgeregt und ziehen auf jeden Fall schnelle Schuhe an, damit wir die ganze Halle auch schaffen.

Die Kilometer.

Und es gibt auch Goodiebags, habe ich gehört von unserer PR-Chefin.

Das gebe ich doch direkt mal ans Team weiter hier.

Ja, wir freuen uns schon.

Das wird bestimmt richtig cool.

Fürs Waterkant hatten wir ja auch mal überlegt, ob wir da irgendeine Form von Zusammenarbeit finden können.

Das wäre auch super spannend.

Und da halten wir uns sicherlich morgen nochmal drüber.

Genau, genau.

Also, liebe Leute, falls ihr zum Waterkant Festival 2023 kommen wollt, das wird super.

Wir sind ganz, ganz aufgeregt.

Wir haben immer noch so ein paar Schlussfragen.

Wir sind ja ein Zukunfts-Podcast und...

Ja.

Ja, genau.

Nun wollen wir dich nochmal fragen, wie denn die Zukunft des Unternehmens aussieht.

Oder vielleicht sagen wir mehr die Zukunft von deiner Abteilung in dem Unternehmen.

Ich hoffe, dass sie wachsen wird, weil ich glaube, dass das immer mehr Einfluss hat auf unser Leben, nämlich dass wir Dinge verstehen und dass wir diese Aufklärungsarbeit machen müssen und nicht den schnellen kleinen Erfolg mitnehmen müssen, sondern eine wirkliche Community aufbauen.

Und dann hoffe ich, dass wir zur Love Brand werden.

Was ist denn eine Love Brand?

Eine Love Brand ist...

Also, ganz klar zum Beispiel ist Apple eine Love Brand.

Also, aber auch zum Beispiel Viva Con Agua ist auch eine Love Brand.

Das heißt, Unternehmen, die mehr machen als nur schnöde verkaufen, einfach ein Gefühl mitgeben.

Ja, ja, das leuchtet mir ein.

Und ich würde behaupten, dass ihr da ganz gut auf der Spur seid.

Du hast auch schon ein bisschen die nächste Frage mitbeantwortet durch die Formulierung Ich hoffe, aber ich stelle sie trotzdem.

Und zwar, was gibt dir denn Hoffnung für die Zukunft?

Das muss auch gar nicht jetzt so unternehmensgebunden sein, sondern genau, was gibt dir Hoffnung?

Ich muss dazu ganz ehrlich sagen, das ist ein Thema, was mich auch in letzter Zeit sehr, sehr umtreibt.

Deswegen erwischst du mich gerade auf so einem auch wackeligen Fuß, weil ich finde, im Moment ist es sehr schwierig.

Es ist alles sehr schwierig.

Man hat das Gefühl, es ist so viel im Umbruch.

Es sind so viele Eventualitäten da und man muss sehr viel Energie darauf verwenden, sich neu zu erfinden.

Und das gehört genauso zu Unternehmen, wie auch, glaube ich, jeder von uns persönlich merkt, dass gerade sehr viel passiert und wir nicht mehr die Vergangenheit einfach so weiterführen können.

Und das ist immer schwierig.

Wir Menschen wollen ja keine Veränderung.

Wir wollen ja immer so gerne, dass alles so bleibt, wie es ist.

Und da hoffe ich, dass ich anderen mitgeben kann, genauso wie es mir jeden Tag sage, dass ich zum einen dankbar für die Situation bin, in der wir im Moment sind, dass wir in diesem Land sind, in dem so viel möglich ist und in dem uns sehr viele Chancen geboten werden.

Und dass das immer eine Veränderung ist, auch eine Möglichkeit.

Und diese Möglichkeit soll man am Schopfe packen und wirklich versuchen, weiterzugehen.

Ja, schön.

Ihr habt das ja gemacht, jetzt unternehmstechnisch gesehen.

Ihr geht da irgendwie Schritte, die mir persönlich unbekannt waren.

Ja, irgendwie Aufklärungsarbeit zu betreiben, ist vielleicht eine der wichtigsten Sachen.

Egal in welchem.

Also nicht nur jetzt, das ist absolut richtig.

Also Aufklärungsarbeit ist absolut wichtig.

Ja, schön.

Dann vielen Dank für deine Zeit.

Schön, dass du da warst.

Ja, ich hoffe, dass wir euch da draußen ein bisschen Hoffnung geben konnten.

Folgt dem Account Orion Versand, wenn ihr ein bisschen aufgeklärt werden wollt.

Das ist wirklich super spannend und zudem sehr schön anzusehen.

Und dann würde ich sagen, sehen wir uns morgen.

Ja, ich freue mich drauf und vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

Ja, schön, dass du da warst.

Tschüss.

Bis dann.

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