SFTF #4 mit dem Black Female Business Netzwerk
Shownotes
Herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Episode! In dieser Folge haben wir die Gelegenheit, mit Mariam und Lioba vom Black Female Business Netzwerk aus Hamburg zu sprechen. Gemeinsam erkunden wir die Entstehungsgeschichte des Netzwerks, die Notwendigkeit eines speziellen Netzwerks für schwarze Frauen und die verschiedenen Formate, mit denen das Netzwerk seine Mitglieder unterstützt.
Mariam und Lioba teilen ihre Erfahrungen und Einblicke, wie das Black Female Business Netzwerk entstanden ist. Wir erfahren mehr über die Motivation und den Zweck des Netzwerks, das schwarzen Frauen einen Raum bietet, um sich auszutauschen, Herausforderungen zu besprechen und Erfahrungen im Geschäftsleben zu teilen.
Im Gespräch beleuchten wir die Gründe, warum ein solches Netzwerk für schwarze Frauen notwendig ist. Wir diskutieren die spezifischen Hindernisse und Vorurteile, mit denen schwarze Frauen konfrontiert sind, und wie das Netzwerk dazu beiträgt, diese zu überwinden und Chancen zu schaffen.
Des Weiteren erfahren wir mehr über die vielfältigen Formate, die das Netzwerk anbietet, um seine Mitglieder zu stärken. Mariam und Lioba erläutern die verschiedenen Veranstaltungen, Workshops und Mentorings, die das Netzwerk organisiert, um Wissen zu teilen, Fähigkeiten zu entwickeln und Unterstützung anzubieten.
Diese Podcast-Episode bietet einen informativen Einblick in das Black Female Business Netzwerk und vermittelt Verständnis für die Bedeutung solcher Netzwerke für schwarze Frauen im Geschäftsleben. Egal, ob du selbst ein Interesse an Diversität und Inklusion hast oder mehr über die Erfahrungen von schwarzen Frauen im Unternehmertum erfahren möchtest, diese Folge bietet dir wertvolle Einblicke und Erkenntnisse.
Mehr zum Black Female Business: https://www.blackfemalebusiness.de
Mehr zum Waterkant Festival: https://www.waterkant.sh
Transkript anzeigen
Hi und herzlich willkommen zum Podcast Signals from the Future, ein Podcast vom Waterfront Festival, einer Initiative von opencampus.sh.
Hier sprechen wir über alles, was mit Zukunft zu tun hat.
Auf unserem jährlichen Festival kommen wir in Kontakt mit GründerInnen, Startups und Unternehmen aus der Region, aus Deutschland und weltweit und hier im Podcast wollen wir uns näher kennenlernen, nachfragen wieso, weshalb, warum und über Ideen, Motivation und die Zukunft sprechen.
Wir sprechen heute schon das zweite Mal miteinander, Lioba und Mariam.
Wir haben gerade schon eine ganze Folge aufgenommen, bzw. wir haben sie nicht aufgenommen.
Jetzt starten wir nochmal und hoffen, dass es mindestens genauso gut wird wie eben oder noch besser.
Hi, schön, dass ihr da seid.
Hallo.
Hi.
Hallo, dass ihr immer noch da seid.
Ja, wir starten vielleicht erstmal damit, dass ihr erzählt, wer ihr beiden denn eigentlich seid.
Okay, dann starte ich.
Ich heiße Mariam, komme aus Hamburg und bin die Co-Gründerin von Black Female Business und auch die Gründerin von einer Self-Care Brand und bin Feuer und Flamme für Business-Themen, Self-Care-Themen und ja alles, was so mit Connections zu tun hat.
Ich bin Lioba, die zweite Hälfte von Black Female Business und bin seit 2017 in Hamburg und nebenbei Freelancerin im Bereich Diversity-Trainings bei Unternehmen und Organisationen unterwegs und als systemische Coachin.
Ja, schön, dass ihr dabei seid heute.
Wie seid ihr denn dazu gekommen, ein Netzwerk oder dieses Netzwerk, das Black Female Business, zu gründen?
Ihr habt ja jetzt schon erzählt, was ihr so macht und vielleicht nochmal so ein bisschen der Hintergrund eurer Geschichte, wie es zum Black Female Business kam.
Soll ich anfangen?
Dann erzähle ich es nochmal.
Genau, für mich war so der Einstieg in den Job sehr einschneidend, weil ich tatsächlich in einem Umfeld aufgewachsen bin mit vielen anderen schwarzen Menschen und dann im Job auf einmal die einzige schwarze Frau war und das so ein riesiges Fragezeichen aufgeworfen hat, wo denn die ganzen anderen...
Was war das für ein Job?
Ich habe bei einer NGO gearbeitet, also in so einem eigentlich internationalen Kontext, wo man denken könnte, dass zumindest andere People of Color dort sind, aber das war leider nicht der Fall.
Und genau, ich habe mich halt gefragt, wo die ganzen anderen coolen und kompetenten schwarzen Frauen sind, mit denen ich so aufgewachsen bin und die mich geprägt haben und habe mich dann so ein bisschen auf die Suche gemacht, weil mich dieser Umstand sehr gestört hat.
War bei anderen Frauennetzwerken unterwegs und wollte mich da zum Thema Karriere und Gründung austauschen und war da bei vielen so übergriffigen Fragen ausgesetzt und konnte da mich gar nicht inhaltlich mit den Frauen connecten, wie ich das so wollte.
Und genau, das war so prä-Corona-Zeit und ich habe dann, als der Lockdown kam, geschaut, was gibt es denn so in Hamburg zum einen für schwarze Menschen und zum anderen zum Thema Business und vielleicht sogar als Kombination auch noch für schwarze Frauen.
Habe nichts gefunden, bei einer Recherche aber Mariam kennengelernt, die zu der Zeit Brunch with Friends umgesetzt hat.
Genau, dann kann ich ja direkt anknüpfen.
Brunch with Friends ist ein Event gewesen für Gründer, Gründerinnen, die sich gerne austauschen wollten bzw. ich habe immer ein Unternehmen eingeladen, das sich vorgestellt hat und dann einmal über die positiven Seiten einer Gründerin oder eines Gründer gesprochen und dann einmal auch die positiven Seiten.
Und genau, das war dann einfach so Zusammenschluss, die sind zusammengekommen, es war englischsprachig und habe dann aber auch selbst gegründet und habe gemerkt, ich brauche Anschluss, ich möchte meine Fragen stellen, die in meinem Kopf rumschwirren und war dankbar, dass Lioba auf mich zugekommen ist, weil ich natürlich auch nach einem Raum gesucht habe, wo ich mich einfach auch wiedersehe und wo ich da dann einfach Connections kreieren kann.
Das Brunch with Friends war dann nicht explizit für Frauen, sondern für Frauen, Männer.
Und was ist das für ein Netzwerk, das Black Female Business?
Da steckt natürlich schon einiges im Namen und man kann es ja auch schon durch das, was ihr bereits erzählt habt, sich so ein bisschen zusammenschließen.
Auf der Website habe ich aber zum Beispiel gelesen, auf der Landingpage steht direkt, dass ihr eine Community seid, die schwarze Frauen zusammenbringt und sichtbar macht.
Und vielleicht könnt ihr zu diesem Satz noch ein bisschen was sagen.
Ja, sehr gerne.
Und zwar veranstalten wir Workshops, wo wir Expertinnen einladen, die zu bestimmten Themen immer ihren Input geben.
Dann haben wir unterschiedliche Events, wie zum Beispiel Empowerment Lunches oder auch unser Business Dinner und möchten dadurch einfach auch wirklich die Frauen in dem Sinne sichtbar machen, gerade die Expertinnen, die dann einfach ihren Weg aufzeigen.
Und das Zusammenbringen ist einfach auch wirklich so, wir sind zwar online und offline unterwegs und das Zusammenbringen resultiert einfach dadurch, dass wir sagen, hey, wir kreieren den Ort, wo man Menschen kennenlernen kann, die man sonst vielleicht nicht kennengelernt hätte.
Und wie sieht das Sichtbarmachen dann in dem Fall aus?
Also zusammenbringen, genau, ihr macht Workshops, ihr macht verschiedene Events on- und offline.
Das ergibt sich dann ja selber dadurch, das Zusammenbringen.
Und wie funktioniert dann das Sichtbarmachen in so einem Netzwerk?
Genau, zum einen haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, auf jeden Fall immer schwarze Expertinnen für die Workshops einzuladen und denen die Bühne zu bieten und genau ihre Expertise da zu teilen und Produkte und Dienstleistungen sozusagen auch selber zu promoten.
Zum anderen haben wir im Rahmen von den Empowerment Lunches immer Kleingruppen, wo die Frauen zusammen gewürfelt werden, wie ich so schön sage, und auch da sich präsentieren können, über aktuelle Herausforderungen sprechen können, auch thematisieren können, wo sie vielleicht Unterstützung brauchen und auch Synergien direkt geschaffen werden können.
Und dann haben wir noch unser Instagram Takeover, was immer zum Ende des Jahres stattfindet, wo wir mehreren Frauen in über vier Wochen genau unseren Instagram Account zur Verfügung stellen, die dann sozusagen in ihren Arbeitsalltag mitnehmen und Einblicke teilen und somit auch Sichtbarkeit erhalten.
Wie hat das Ganze denn angefangen?
Also wie sahen so die ersten Events aus?
Wie viele Leute waren da?
Wie viele Frauen haben teilgenommen?
Was war das überhaupt für ein Event?
Ich kann mich sogar noch ans Datum erinnern, der 14.
August, einfach weil das für mich ein sehr, sehr schöner Tag war.
Und zwar das war das erste Event, was wir gemeinsam dann organisiert haben und bei gutem Wetter.
Und das Coole war einfach, dass wir wirklich Frauen jetzt nicht nur aus Hamburg dabei hatten, sondern es waren Leute aus Köln dabei und ich glaube wir hatten auch Frauen aus Berlin dabei und das einfach auch zu sehen, dass Frauen wegen diesem Event ja extra dafür nach Hamburg kommen, war einfach mega schön.
Und da haben wir einfach gemerkt, okay, hey, wir müssen auf jeden Fall weitermachen.
Das kann nicht bei einem Event bleiben.
Natürlich haben wir auch so das Netzwerk ja auch für uns kreiert, weil wir einfach gemerkt haben, okay, das brauchen wir, das ist gebraucht und haben dann aber auch gemerkt, dass andere Frauen genau danach gesucht haben und deswegen ist es einfach einfach, ja, wie gesagt, ein schönes Gefühl, dass das erste Event so erfolgreich war.
Und ja, wir hatten Panel-Diskussionen und dann hatten wir eine Speakerin, die über ihre Gründung gesprochen hat.
Ja, genau.
Und es waren, glaube ich, über 30 Frauen an dem Tag sozusagen da.
Und dann war klar, okay, wir müssen das fortführen, weil wir zum einen diesen Drive teilen, dass wir so viele Ideen in der Community haben, das Interesse an dem Thema Gründung einfach auch so groß ist.
Also da war der Fokus tatsächlich nebenberuflich gründen bei dem ersten Event und auch einfach dieser Raum sich so auszutauschen, wo alle auf die gleichen Barrieren im Alltag irgendwie stoßen und zu wissen, dass man sich da austauschen kann und das Wissen bekommt und zu sehen, okay, es gibt Experten, die sind im Bereich Recht unterwegs oder im Bereich Marketing und ich kann die ansprechen und ich bekomme da die Unterstützung, die ich suche.
Das war total empowering für ganz viele.
Und wie Mariam gesagt hat, auch für uns selber, dass dann so klar war, okay, wir machen das nächste Event.
Und am Anfang war es wirklich so, ja, wir machen mal so ein Event.
Da stand gar nicht so ein Business Case dahinter.
Das hat sich dann mit der Zeit tatsächlich erst so entwickelt, weil uns auch wichtig war, sich von den gemeinnützigen Konzepten, die es so gibt, abzugrenzen.
Hieß das denn von Anfang an Black Female Business eigentlich?
Ja, das war von Anfang an so, genau.
Und habt ihr das dann einfach in eurem Freundinnen-Bekanntinnen-Kreis so gespreadet, dass ihr das machen wollt und kommt vorbei, es geht los?
Oder wie hat sich das, also über 30 Frauen ist ja und aus Deutschland weit auch, das ist ja schon echt, also auch eine ganz schöne Leistung, dass das so wandert quasi.
Ja, also Instagram war schon immer so unser Hauptkommunikationskanal.
Darüber haben wir einfach sehr viele Frauen tatsächlich damals erreicht.
Wir hatten eine tolle Fotografin, Videografin, die mit uns dann super real zu der Zeit gemacht hat, was glaube ich bis heute auch die größte Reichweite hatte, was uns sehr geholfen hat.
Und dann tatsächlich, ja, so persönliche Empfehlungen, das ist auch immer noch, wie viele Frauen den Weg zu uns finden.
Ja und dann natürlich wahrscheinlich auch bei euch so die intrinsische Motivation, dass es dann einfach, ja, dass ihr richtig Bock drauf habt und da selbst so viel draus ziehen könnt.
Unheimlich viel Arbeit, genau und trotzdem bin ich jedes Mal nach jedem Event, habe ich das Gefühl, meine eigenen Batterien sind halt aufgeladen.
Und den Alltag, den ich dann sonst noch so sozusagen in dieser Gesellschaft bewältige oder umsetze oder teilnehme, wie auch immer ich das jetzt nennen möchte, diese Events geben einfach sehr, sehr viel Energie.
Ja, definitiv, das kann ich nur unterschreiben.
Deswegen auch, wahrscheinlich deswegen erinnere ich mich auch genau an das Datum, wann das erste Event war, weil das war einfach so, ja, empowerend.
Deswegen, ja, kann ich unterschreiben.
Ja, scheinbar zieht ihr immer noch Energie daraus irgendwie, also wenn ihr so drüber sprecht, wirkt es so, als wäre das richtig, na, kein Meinstein, aber so ein Start, so ein richtig, ja, so ein wahnsinnig guter Start gewesen, dass ihr immer noch daraus Kraft schöpft.
Für viele ist das, also das ist ja das Feedback, das wir von vielen Frauen auch bekommen, weil du gerade von Meilensteinen sprichst, also für die ist das was ganz Besonderes, so das ist tatsächlich, wenn man so will, eine Innovation, weil es das im deutschsprachigen Raum so in dieser Form nicht gibt.
Also man kennt das so vielleicht aus den Staaten, aus UK, aber in Deutschland gibt es das in der Form tatsächlich einfach noch nicht.
Ja, also das ist ja aus unserer Sicht auch absolut innovativ, eben nicht irgendwie technologisch oder so, sondern einfach sozial und das verbindet dann natürlich, das ist so schön, dass es dann die Start-up-Gründungsgeschichte miteinander verbindet, dass beides da drin steckt, nämlich die Gründerin, die ihr vereint in eurem Netzwerk und das Netzwerk an sich, also es hat so zwei Ebenen und das ist einfach auf so vielen Ebenen innovativ, das ist ja total schön, das so von außen quasi zu betrachten und zu sehen und über euch zu lesen.
Apropos Gründerin, wer ist dann überhaupt so dabei, also was sind das so für Frauen, die bei euch mitmachen wollen oder bei euch schon mitmachen?
Also ich würde sagen von bis, wir haben Frauen dabei, die Rechtsanwältin sind oder in der Finanzbranche sind, aber ich würde sagen der Kern, wir haben viele, die in der Kosmetikindustrie sind, also Haircare, Skincare, aber wie gesagt, es geht wirklich von A bis Z gefühlt, da ist irgendwie jeder dabei.
Und die haben dann alle, sind die das so hauptberuflich, selbstständig Gründerinnen oder ist das so, wie habt ihr es eben genannt, nebenberuflich?
Teils, teils tatsächlich, also wir haben viele Frauen, die auch solo selbstständig sind, dann eher im Bereich Coaching zum Beispiel oder so Beratungsdienstleistungen, aber wir haben auch Vollzeitunternehmerinnen, wenn man so will, in unserem Netzwerk, aber es sind alle Formen vertreten.
Und haben sich daraus schon so Erfolgsgeschichten, ich weiß nicht, ob das gerade so das richtige Wort ist, aber halt so Synergien ergeben, neue Kontakte irgendwie, wo dann neue Dinge draus entstanden sind, also gründet sich aus eurem Netzwerk heraus auch was Neues?
Also es sind auf jeden Fall so, wie nennt man es denn, so Mindgroups, habe ich gerade so gedacht, also wenn sich so Expertinnen zusammentun und in ihrem Feld nochmal in die Tiefe gehen, das haben wir zum Beispiel bei denen, die so in der Kosmetikbranche sind, das ist ja mit, keine Ahnung, wievielen Auflagen irgendwie verbunden, um so ein Produkt auf den Markt zu bringen.
Genau, und da hat sich auf jeden Fall eine Gruppe gebildet, die in einem engeren Austausch ist, genau und wir wissen auch so von den Coachinnen, dass die sich zusammengetan haben und hier und da an Konzepten gearbeitet wird, genau, das sind die, die so uns so bekannt sind und ich weiß auf jeden Fall, dass viele Freundschaften tatsächlich durch unsere Events so entstanden sind.
Ja, und das Coole ist nämlich auch, dass manche vielleicht in Städten wohnen, wo sie vielleicht gar nicht wissen, okay, da sind auch andere schwarze Frauen und durch unser Netzwerk finden sie halt auch diese Connections, ne, und dass sie sich dann irgendwie auch zum Kaffee oder sowas treffen, aber dass sie da dann auch mal, da dann auch den Austausch haben.
Was habt ihr denn für, ich nenne es jetzt mal Formate, also ihr habt Workshops, ihr habt Treffen?
Wir haben Empowerment Lunches, die dann für eine Stunde stattfinden online, wo wir zusammenkommen und ja dann auch so Breakout Sessions haben, wo sie sich untereinander connecten können und dann haben wir unsere Business Dinner, die wir veranstalten, die sind dann vor Ort und wir sind gerade dabei, in die unterschiedlichen Städten zu gehen und nicht nur in Hamburg zu sein.
Wir waren jetzt vor zwei Wochen, waren wir in NRW und wollen jetzt, ja, im Juni sind wir in München, das heißt, dass wir so die großen Städten sozusagen, ja, unsere Business Dinner veranstalten und dann veranstalten wir Retreats, also Business Selfcare Retreats und genau, habe ich was ausgelassen?
Wir bieten tatsächlich noch individuelles Coaching an, genau, das ist noch was wir im Petto haben und wir bieten tatsächlich auch Unternehmen sozusagen Beratungsdienstleistungen an, rund um das Thema Diversity, Equity und Inclusion.
Ja, okay, also ein richtig breites Feld nach innen quasi, ihr vereint irgendwie schwarze Gründerinnen miteinander und gleichzeitig geht ihr aber auch nach außen an die Unternehmen und ja, schön.
Und das macht alles nur ihr beide?
Just the two of us.
Zu zweit allein.
Zu zweit allein, genau.
Irgendwie stemmen wir das jetzt tatsächlich schon seit zweieinhalb Jahren zu zweit.
Ja.
Und was ist das für ein Retreat, was du gerade erwähnt hast, Mariam?
Genau, also wir hatten ein Pilotretreat, das vor einem Jahr oder zwei, ich weiß nicht, ich weiß es gerade gar nicht genau, stattgefunden hat, wo wir mit Frauen sozusagen dieses Jahr nach Marrakesch reisen und wo wir eine Woche zusammen, also gemeinsam die Zeit verbringen werden.
Wir werden Business Workshops anbieten, aber auch Selfcare Sessions, um ja einfach, vielleicht wenn irgendwelche Fragen da sind, dass man die klären kann.
Ermutigung findet da natürlich auch statt, um ja da einfach auch einen Zusammenschluss zu kreieren zwischen den Frauen und uns auch.
Ja, und wenn ich jetzt, also wenn man, wenn man teilnehmen möchte, man begegnet euch auf Instagram, kann man dann einfach schreiben, auch wenn man nur gründungsinteressiert ist oder nur wenn man auch schon gegründet hat, muss man überhaupt gegründet, Gründerin sein, um dazu zu kommen.
Wie sieht es aus?
Unser Netzwerk ist tatsächlich offen für alle schwarzen Frauen, die sich für berufliche Themen und Gründungsthemen interessieren, also nicht nur Gründerinnen tatsächlich.
Wir sehen da schon einen Mehrwert darin, diese Gruppe möglichst weit zu halten.
Und ja, gerne über Instagram anschreiben, über LinkedIn anschreiben oder uns auch eine Mail schicken, ganz klassisch.
Wir haben eine Membership, die kostenlos ist, das heißt, da gibt es dann ein Onboarding Call, dass wir die Frauen einmal kennenlernen, die uns einmal kennenlernen, wir so ein Gefühl dafür bekommen, welche Herausforderungen, welche Themen bei denen gerade aktuell sind, um auch entsprechende Angebote zu entwickeln und um sie auch einfach willkommen zu heißen in unserem Netzwerk.
Das heißt, ihr beiden kennt dann auch die alle persönlich, ihr sprecht mit jeder Frau einmal vorher.
Genau, einer von uns kennt zumindest immer die, die neu dazu kommen.
Am Anfang waren es halt wirklich so Freundinnen, Bekannte und von denen Freundinnen, aber irgendwann war so, okay, Mariam, kennst du den Namen?
Nee, kenn ich auch nicht.
Gut, dann müssen wir uns jetzt so einen neuen Prozessschritt da irgendwie überlegen.
Und ich finde es auch total wertschätzend, so ein kurzes Gespräch zu haben und die Person da abzuholen, wo sie ist.
Ja, voll.
Einfach so reingeworfen zu werden.
Ja, und dann auch, wie du schon sagtest, wirklich so Formate an die Personen anzupassen, also so ein bisschen zu gucken, was braucht das Netzwerk überhaupt und nicht irgendwie so strikt einen Weg zu verfolgen, sondern so ein bisschen nach innen hin sich so, ja, das klingt voll schön.
Wie ist das denn, wenn ihr mit eurem Black Female Business in mehrheitlich weiße Räume geht?
Also zum Beispiel kommt ihr ja auch zum Festival und ihr werdet euch über den Sommer hinweg in der Vatakant-Ausstellung präsentieren.
Dieser Podcast wird dort zu hören sein.
Da interessiert mich natürlich, wie das für euch so ist, also vielleicht individuell, aber vor allen Dingen auch, wie so die Reaktion auf euer Netzwerk dann ist.
Also die Reaktion aufs Netzwerk ist tatsächlich so zweigeteilt.
Zum einen gibt es Leute, die die Idee total supporten und es gut finden und dann gibt es Leute, die das Konzept sozusagen nicht verstehen, warum es denn jetzt noch explizit ein Netzwerk für schwarze Frauen braucht, weil es gibt ja schon Frauennetzwerke.
Und genau da muss man dann immer noch mal so dieses Konzept safer spaces sozusagen erklären und deine Doppelfrage oder den zweiten Teil der Frage finde ich ganz spannend, weil eigentlich sind wir ja dauernd in weißen Spaces, deswegen ist es jetzt nichts Besonderes für uns, sozusagen ein Vatakant-Festival zu sein.
Aber wir freuen uns halt total auf den Dialog, den wir da irgendwie finden werden, auf den Austausch, auf mögliche KooperationspartnerInnen, die wir da treffen werden, um grundsätzlich Black Female Business da präsentieren zu können und auch mit unserem Input, mit dem wir ja vor Ort sind, Diversity als Innovationstreiber.
Einfach für das Thema mehr Bewusstsein zu schaffen und den Menschen mitzugeben, dass wir ja alle Teil dieser Thematik sind.
Ja, offensichtlich braucht es dann das ja auch noch, dass man Leute wirklich explizit darauf aufmerksam macht, dass es eben diese Räume braucht und dass es für viele eben nicht so klar ist und so deutlich aus sich selbst heraus erklärt, sondern man muss dann wirklich noch mal Wort für Wort da irgendwie reingehen.
Vielleicht wollt ihr noch mal ganz kurz, um eben alle abzuholen, auch an dieser Stelle noch mal kurz sagen, was sind denn Safer Spaces?
Also in Bezug jetzt auch auf euer Black Female Business.
Ja, ein Safer Space ist, ich rede jetzt aus meiner Perspektive auf, ein Ort, wo ich ich sein kann, wo ich mich mit anderen Frauen sozusagen treffen kann, die auch in derselben Situation sind, dasselbe auch ähnliches anstreben, lass ich mich eher so formulieren.
Und aber auch, dass ich nicht irgendwie reduziert werde auf vielleicht nur meine, auf meine Hautfarbe, sondern eher auf das, was ich überhaupt leisten kann und genau, oder was ich eigentlich mache und dass das eher der Fokus ist und nicht ja, mein Aussehen.
Okay, vielen Dank.
Das ist vielleicht ja auch noch mal gut, das dann hier einmal erklärt zu haben im Podcast, wenn wir es so erwähnen und drüber sprechen, dass man es an alle heran oder an einige noch sehr herantragen muss.
Wie ist das denn mit eurer Vision?
Wie sieht es in der Zukunft für euch aus?
Die klassische Frage, die ich immer stelle ist, wie sieht eure Zukunft in zehn Jahren aus?
Und genau, vielleicht auch da kann man das wieder so ein bisschen zweiteilen, einmal für halt euer Black Female Business und einmal für, ja, was ihr so individuell denkt.
Das könnt ihr gerne entscheiden, wie ihr da beantworten wollt, aber ja.
Also ich wünsche mir einfach auch so für die nächsten zehn Jahre, dass wir natürlich die Frauen, die wir in unserem Netzwerk haben, noch sichtbarer machen können, dass wir einen Ort schaffen, wo sich Frauen wohlfühlen können und dass wir aber auch allgemein ein Netzwerk haben oder schaffen, das anerkennt wird und dass man einfach auch so, dass man eher auf die Expertisen achtet und nicht eher auf, ja, wie was ich vorhin schon meinte, auf das Aussehen schaut und sagt, okay, ich weiß jetzt nicht, du siehst anders aus, deswegen glaube ich nicht, dass du das und das kannst, sondern dass es eher so auf die Expertisen ausgeht.
Ja, genau und das hoffe ich einfach, dass es in den nächsten Jahren vielleicht noch mal so ein bisschen sich ändert und dass man da vielleicht ein besseres Bewusstsein schafft noch.
Dass ihr euch vielleicht sogar ein bisschen weniger erklären müsst, warum es so euer Netzwerk gibt.
Ja, also für mich ist es auf jeden Fall, ich träume immer noch davon, dass wir doch ein großes Event machen, wo wir doch noch mal drüber gesprochen haben.
Wo es irgendwie eine absolute Selbstverständlichkeit ist, dass viele schwarze Frauen als Expertinnen ihren Input geben, eine Präsentation halten oder an einem Panel teilnehmen und das nicht noch mal explizit hervorgehoben werden muss.
Genau und dass wir tatsächlich so das Netzwerk für schwarze Frauen auch im deutschsprachigen Raum werden, dass wir eine entsprechende Bekanntheit haben und auch eine entsprechende Größe und weiterhin so viele unterschiedliche schwarze Frauen auch einfach in unserem Netzwerk haben.
Sei es von den Backgrounds, die sie so mitbringen, sei es von der Altersstruktur oder den Branchen, in denen sie unterwegs sind.
Genau, das wäre so mein Ziel, mein Wunsch, meine Vision.
Vision ist ein großes Wort.
Vision ist ein großes Wort, das stimmt, aber dann ist viel Platz für eigene Antworten quasi, wenn man es nicht so eingrenzt.
Wir wünschen euch auf jeden Fall natürlich auch richtig, richtig viel Erfolg dabei, dass das mit eurem Netzwerk so weitergeht, wie ihr euch das vorstellt und wünscht, wie eure Vision quasi ist.
Als letzte Frage, genau, stelle ich dann immer noch die Frage, was Hoffnung gibt für die Zukunft.
Das fängt natürlich auch an die Visionfrage an.
Aber ja, was gibt euch Hoffnung?
Für mich sind es tatsächlich die Frauen, die so zu unseren Events kommen, mit den unterschiedlichen Altersstrukturen.
Zum einen bin ich immer noch sehr beeindruckt und inspiriert von Frauen, die einfach jünger sind und mit einem ganz anderen Standing, also zehn Jahre machen hier schon einen riesigen Unterschied, mit einem anderen Selbstverständnis unterwegs sind und andere Dinge einfordern, als ich es damals getan habe.
Und wie es vielleicht auch teilweise Frauen noch gar nicht tun, die irgendwie schon 40 oder 50 sind.
Und wie berührt tatsächlich diese Frauen auch sind, diese Orte zu finden und zu sehen, wie das wiederum ihnen Hoffnung gibt.
Dass wir alle Teil dieser Veränderungskette sind und aufeinander aufbauen und dass wir alle etwas bewirken, da wo wir sind.
Also ich glaube, das wird oft unterschätzt.
Ich sage immer gerne, wir haben alle so einen Wirkungskreis, wir haben alle irgendwie eine Signalwirkung da, wo wir sind, mit dem was wir tun.
Und ich inspiriere andere Menschen, obwohl das gar nicht meine Intention war, als ich Black Female Business gegründet habe.
Ich wollte einen Ort für mich selber.
So muss ich es nochmal ganz ehrlich sagen.
Und daraus ist irgendwie dieses wundervolle Netzwerk entstanden, das weiter stetig wächst.
Und ich glaube, genau so zu sehen, wie diese Generationen miteinander verknüpft sind und wie wir miteinander arbeiten, ohne es manchmal zu wissen, das macht mir Hoffnung.
Für gesellschaftliche Veränderungen tatsächlich dann auch.
Aber ist ja auch wahrscheinlich einfach, also intrinsische Motivation ist ja bekanntlich die beste, weil du meintest, du wolltest am Anfang ein Netzwerk für dich.
Und natürlich lebt es dann aber ja von deiner Motivation oder von eurer Motivation, weil ihr das braucht und Bock habt.
Das merken natürlich die Frauen, die zu euch kommen.
Das kriegen wir auch immer so als Feedback.
Das finde ich auch so interessant.
Ihr macht das so toll, das ist so authentisch, was ihr macht.
Und das ist so herzlich.
Und ich bin ja wirklich einfach ich.
Ich habe mir kein Konzept überlegt, sondern ich komme einfach, wie ich bin.
Und das nimmt mein Gegenüber halt wahr.
Oder bei uns beiden.
Und ich glaube, das ist, wenn man so will, das Geheimnis in Anführungsstrichen.
Das zeigt einfach den Bedarf, weil es das in der mehrheitlich weißen Gesellschaft in dieser Form nicht gibt.
Es gibt nicht die Möglichkeit, zu kommen, wie man ist und dafür anerkannt zu werden und gesehen zu werden.
Ja, also ich kann alles, was du gesagt hast, unterschreibe ich.
Und auch so das beste Beispiel, es war jetzt erst diese Woche, da haben wir eine E-Mail bekommen, beziehungsweise an Joba, dass eine Frau, die bei uns im Event dabei war, dass sie ihre Art so, dass sie ihre Art sehr gerne mag und dass sie sich wohlgefühlt hat bei unserem Event.
Und das ist einfach auch so ein Hoffnungsträger, den ich dann immer mitnehme und denke, okay, ja, wir verändern auch etwas in den Leben von anderen Frauen.
Aber natürlich auch in unserem Leben.
Und merken einfach dadurch, dass es gebraucht wird und dass wir einen Ort schaffen, wo Frauen sich einfach auch wohlfühlen können.
Ich glaube, das ist sehr, sehr viel wert.
Ja, weil damit haben sie dann so die Energie, sozusagen ihre eigenen Projekte umzusetzen.
Also am Ende geht es ja auch darum, dass wir alle Umsatz machen müssen oder Einkommen generieren müssen.
Aber wenn ich meine eigenen Batterien gut aufgeladen habe, dann kann ich mich auch darauf konzentrieren und bin nicht so sehr mit dem Alltagsstruggle beschäftigt, der mir super viel Energie tatsächlich braucht.
Ja, definitiv.
Ja, so einfach und doch so schwierig, authentisch aufzutreten.
Ja, es liegt so auf der Hand und gleichzeitig ist die Umsetzung dann doch einfach so schwierig.
Aber voll schön, dass das für euch so klappt und funktioniert und irgendwie auch dann aufgeht am Ende.
Ja, dann schön, dass ihr da wart.
Ich freue mich richtig doll, euch nächste Woche auf dem Festival kennenzulernen.
Das wird richtig gut.
Und vielen Dank für eure Zeit.
Vielen Dank für die Einladung.
Bis bald.
Bis bald.
Tschüss.
Untertitel von Stephanie Geiges
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